Botulinumtoxin

Das sogenannte Botulinumtoxin wird seit Jahren in der Medizin zur Behandlung eingesetzt.

Es bewirkt, dass verkrampfte Muskeln ihre Spannung verlieren und sich über längere Zeit entspannen.

Das Botulinumtoxin wird gezielt in den zu behandelnden Muskel injiziert und verändert dort die Freisetzung des Neurotransmitters Acetylcholin aus den Nervenfasern, was zur Entspannung des Muskels führt.

 

Ein positiver Effekt der Injektion ist nach 2 bis 10 Tagen zu erwarten.

 

Die Wirkung ist reversibel, eine Wiederherstellung der normalen Muskelfunktion, d.h. der normalen Kraft des Muskels ist nach 3 bis 5 Monaten, im Einzelfall bis nach 8 Monaten zu erwarten.

 

Eine Zweitbehandlung sollte nach 12 Wochen erfolgen.

 

Medizinische Indikation
Für folgende Krankheitsbilder ist Botulinumtoxin zugelassen: Blepharospasmus (Krämpfe der Augenmuskulatur), Torticollis spasmodicus („Schiefhals“), spastischer Spitzfuß im Kindesalter, spastischer Arm nach Schlaganfall, axilläre Hyperhidrose (übermäßige Schweißproduktion).

Darüber hinaus gibt es auf neurologischem Fachgebiet zahlreiche weitere Anwendungsmöglichkeiten, die allerdings bislang noch auf die Zulassung warten (sogenannte off-label-Anwendungen): z.B. Tourette-Syndrom, bestimmte Tremorformen, Schreibkrampf, bestimmte Kopfschmerzformen und viele mehr.

 

Kosmetische Indikationen (nach Region)
Glabella (Zornesfalte), Stirn (Sorgenfalten), periorbitale Falten (Krähenfüße, Blinzelfältchen), Nase (Häschenfalten), Mund (Ober- und Unterlippenfalten, sogenannte Raucher- oder Traurigkeitsfalten), Kinn (sogenanntes Erdbeerkinn), Hals und Dekolleté.

Darüber hinaus wird in der ästhetischen Medizin Botulinumtoxin in Kombination mit Augmentationsverfahren angewendet (sogenannte Filler). Hierbei handelt es sich um hyaluronsäurehaltige Gels, die gezielt so unter die Haut injiziert werden, dass sie ein Polster bilden und Falten (z.B. Nasolabialfalten) deutlich mindern.

Die Kombination von Botulinumtoxin und Fillern ist inzwischen ein Standard. Durch den wegfallenden Muskelzug nach Botulinumtoxin-Behandlung wird die klinische Haltbarkeit der Filler verbessert.

Sinnvoll ist die Kombination auch besonders dann, wenn durch den alleinigen Botulinumtoxin-Effekt die Falte nicht zufriedenstellend beseitigt werden kann.

Zu weiteren Fragen sowohl bezüglich der medizinischen als auch der ästhetischen Indikation der Botulinumtoxin-Behandlung stehen wir Ihnen gerne auch im persönlichen Gespräch zu Verfügung.